
Workshop
Polizei und der Holocaust
5. Juni 2025 , 13.00 - 15.30
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Einladung zur Projektvorstellung „Polizei und der Holocaust“, 5. Juni 2025
Transnationales Bildungsprojekt für die Polizei in Deutschland und Österreich
Seit vergangenem Jahr führt ein Konsortium bestehend aus dem World Jewish Congress, der NGO what matters und dem Geschichtsort Villa ten Hompel aus Münster ein deutsch-österreichisches Pilotprojekt durch, dessen
Ergebnisse wir Ihnen am 5. Juni präsentieren möchten. Die Villa ten Hompel ist der Geschichtsort der Stadt Münster. Während des Nationalsozialismus diente das Gebäude als Sitz der Ordnungspolizei. Bis heute ist es innerhalb und außerhalb der Polizei weitgehend unbekannt, dass deutsche und österreichische Polizisten an der Ermordung von mehr als 600.000 Jüdinnen und Juden im besetzten Europa beteiligt waren. Das Projekt „Polizei und der Holocaust“ wird mit Mitteln der Europäischen Kommission gefördert. Die Teilnehmenden setzten sich nach zwei Workshops in Wien und Münster auf einer einwöchigen Reise durch Polen intensiv mit den Orten des Holocaust auseinander, an denen Polizisten zu Tätern wurden.
Als Bedienstete der Nachfolgeinstitutionen der Polizei des NS-Staats in Österreich und Deutschland trafen die Teilnehmenden auf Angehörige der Polizei aus den Niederlanden, Polen und Litauen. Sie diskutierten transnational mit Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen Gemeinden über die Bedeutung der Erinnerung für die gegenwärtigen Gesellschaften. Mit Blick auf ihren heutigen Dienst reflektierten die Projektteilnehmenden ihre Werte als Polizistinnen und Polizisten und diskutierten über die Grenzen des Befehlsgehorsams – damals und heute.
Wir sind überzeugt davon, dass derartige Bildungsprojekte für eine starke, demokratische und resiliente Polizei einen großen Beitrag leisten. Sie erreichen nicht nur die teilnehmenden Polizeibediensteten, sondern wirken sich auch auf deren Umfeld aus. Die Teilnehmenden tragen das Gelernte sowie ihre Fragen zurück in ihre Behörden und stärken dort den innerinstitutionellen Diskurs über die Geschichte der Polizei.
Auch für andere öffentliche Institutionen sind vergleichbare Projekte mit Bezug zur eigenen Geschichte und zur aktuellen Gesellschaft eine vielversprechende Möglichkeit.
Die Projektvorstellung findet am 5. Juni 2025 um 13 Uhr in der Vertretung des Landes Nordrhein- Westfalen in Berlin statt (Hiroshimastraße 12-16, 10785 Berlin Tiergarten). Sie bietet Ihnen die Möglichkeit, aus erster Hand Eindrücke aus dem Projekt zu gewinnen.
Programm
13:00 Uhr Begrüßung
13:15 Uhr Video-Grußwort von Sylvia Löhrmann, Beauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur
13:30 Uhr Präsentation des EU-Projekts „Polizei und der Holocaust“, Dr. Andreas Kahrs, Projektleiter und Geschäftsführer what matters gGmbH
14:00 Uhr Moderierte Gesprächsrunden mit teilnehmenden Polizistinnen und Polizisten
14:30 Uhr Präsentation der wissenschaftlichen Wirkungsanalyse des Projekts, Greta Lüking, Migrationswissenschaftlerin
15:00 Uhr Diskussion
15:30 Uhr Ausklang bei Kaffee und Kuchen
Wir bitten um eine kurze Anmeldung per E-Mail an nora.zirkelbach@whatmatters.de bis 20. Mai 2025.