
Vortrag
NS-Täter in Italien 1943–1945
2. September 2025 , 19.00 - 21.00
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Die deutsche Besatzung Italiens zwischen 1943 und 1945 forderte das Leben von bis zu 70.000 Italienerinnen und Italienern, darunter mehr als 10.000 Zivilpersonen, die von deutschen Truppen bei Massakern und Massenhinrichtungen ermordet wurden. Nach dem Krieg schwieg man in Deutschland lange über die Täter, während es in Italien über Jahrzehnte hinweg nahezu unmöglich war, gesicherte Informationen über die Verantwortlichen zu erhalten.
In ihrem Vortrag stellen Carlo Gentile und Annika Duin das Forschungsprojekt „NS-Täter in Italien 1943–1945. Die Massaker im besetzten Italien in der Erinnerung der Täter“ vor, dessen zentrales Element eine dreisprachige Website ist (www.ns-taeter-italien.org). Diese bietet umfassende Informationen zu den deutschen Kriegsverbrechen in Italien, zahlreiche Täterbiografien sowie Einblicke in die Kriegs- und Nach-kriegsrechtsprechung. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Deutsch-Italienischen Zukunftsfonds gefördert.
Carlo Gentile ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Martin-Buber-Institut für Judaistik der Universität zu Köln und Leiter des dort angesiedelten Projekts „NS-Täter in Italien 1943–1945“. Zuvor war er langjährig als Sachverständiger und Gutachter bei Strafverfahren wegen NS- und Kriegsverbrechen vor Gerichten in Deutschland, Italien und Kanada tätig. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehört Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg. Italien 1943–1945 (2012, ital. 2015, TB 2022).
Annika Duin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „NS-Täter in Italien 1943–1945“ am Martin-Buber-Institut für Judaistik der Universität zu Köln und Doktorandin an der Universität Bielefeld. Sie absolvierte ein Masterstudium der Neueren und Neuesten Geschichte an der Universität zu Köln und der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne.
Johanna Wensch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Ausstellungskuratorin der Stiftung Topographie des Terrors.
Vortrag
Dr. Carlo Gentile und Annika Duin, Köln
Moderation
Johanna Wensch, Berlin
Gemeinsam mitMartin-Buber-Institut für Judaistik der Universität zu Köln
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