
Gedenkveranstaltung
Gedenkstunde anlässlich des 92. Jahrestags des Verbots der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas
24. Juni 2025 , 17.00 - 18.00
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Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas lädt gemeinsam mit der Arnold-Liebster-Stiftung am 92. Jahrestag des Verbots der Glaubensgemeinschaft der Bibelforscher (Zeugen Jehovas) in Preußen am 24. Juni 1933 zu einer öffentlichen Gedenkstunde am Ort des geplanten Mahnmals im Berliner Tiergarten in der Nähe des Goldfischteichs ein.
Tiergarten, in der Nähe des Goldfischteichs, 52°30’47.9″N 13°22’11.4″E, Zugang über Lenné-/ Tiergartenstraße
Im Zuge einer Verhaftungswelle 1936 wurden führende Zeugen Jehovas in ganz Deutschland inhaftiert. Mindestens 17 der dabei Verhafteten starben an den Folgen von Folter. Am Goldfischteich im Berliner Tiergarten fand am 22. August 1936 eine dieser Verhaftungsaktionen der Gestapo statt.
Programm:
Musikalische Rahmung:
Fan Wang (Violine) und Annika Reuter (Viola)
Begrüßung:
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Historischer Beitrag: »Die Verfolgung von Bibelforscherinnen im Nationalsozialismus«
Dr. Christl Wickert
Lesung
von Erinnerungssplittern von Berliner Studierenden
Kurzbiografien von 13 bekannten Zeugen Jehovas, die am Goldfischtisch verhaftet wurden
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Hintergrund:
Die christliche Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas, die sich auch Ernste Bibelforscher nannte, wurde seit 1933 in Deutschland und ab 1938 auch im nationalsozialistisch beherrschten Europa systematisch verfolgt.
Fast 14.000 Zeugen Jehovas – Frauen und Männer – wurden inhaftiert, darunter 4.200 in Konzentrationslagern, wo sie mit einem »lila Winkel« stigmatisiert wurden. Mindestens 1.750 Zeugen Jehovas verloren ihr Leben. Unter ihnen ist die größte Gruppe von Kriegsdienstverweigerern im Nationalsozialismus. Ihr Schicksal trug zur Verankerung des Grundrechts auf Kriegsdienstverweigerung im Grundgesetz bei. Auch im Kommunismus und in vielen autoritären Staaten wurden Zeugen Jehovas im 20. Jahrhundert verfolgt, wobei auch NS-Opfer erneut verhaftet und drangsaliert wurden.
Am 22. Juni 2023 hat der Deutsche Bundestag einstimmig ein Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Zeugen Jehovas unter dem Dach der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas beschlossen.